Testung eines Verfahrens zur Identifikation neu aufkommender chemischer Risiken in der Nahrungskette

12.07.2016

FoBiG und Partner Fraunhofer ITEM haben ein Verfahren zur Identifikation neu aufkommender chemischer Risiken in der Nahrungskette entwickelt und getestet. Das Projekt wurde im Auftrag der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) durchgeführt. EFSA hat soeben den externen wissenschaftlichen Abschlussbericht publiziert, der frei im Internet zugänglich ist.

Die prinzipielle Herangehensweise neu aufkommende chemische Risiken in der Nahrungskette zu identifizieren besteht in der Kombination von Expositionspotential und toxischen Eigenschaften in einer Punkte- und Gewichtungsprozedur. Die Prozedur bezieht sich auf unter REACH registrierte Chemikalien (≥ 1 000 t/a) und bewertet eine potentielle Exposition über Nahrungsmittel.

Das Verfahren evaluiert sechs individuelle Blöcke mit den Endpunkten Umweltexposition, Bioabbau, Anreicherung in Nahrungsmitteln, Toxizität bei wiederholter Verabreichung, Reproduktions- und Entwicklungstoxizität und Gentoxizität (Kanzerogenität). Das Modell ACC-HUMANsteady wurde als Vorhersagemodell für die Bioakkumulation von Chemikalien in elf verschiedenen Nahrungs- bzw. Futtermitteln benutzt, um eingehende Informationen zu potentiellen Quellen neu aufkommender chemischer Risiken in der Lebensmittelkette zu erhalten. Während der Verfahrensentwicklung wurden (Q)SAR Vorhersagen auf ihre Anwendbarkeit überprüft und sind als Bewertungselement in die Methodik aufgenommen worden.

Ein Folge-Projekt ist in Planung und wird das neue Verfahren auf alle unter REACH registrierter Chemikalien anwenden, um potentielle, neu aufkommende chemische Risiken in der Nahrungskette zu identifizieren. 

Haben Sie weiterführendes Interesse oder Fragen? Zögern Sie nicht und kontaktieren Sie Jan Oltmanns.